Tolle Stimmung und viel Sonne beim Residenzlauf 2017

Fotos: Patrick Wötzel

Nach den unangenehmen Wetterkapriolen des Vorjahres konnten die zahlreichen Zuschauer, Läufer und natürlich auch Veranstalter des Würzburger Residenzlaufs in diesem Jahr Sonne in Hülle und Fülle rund um das Würzburger UNESCO-Weltkulturerbe erleben.

Dass es in diesem Jahr nicht wieder Rekorde hageln würde, war nach dem Ende des Voranmeldezeitraums am Ostermontag, den 17. April 2017 bereits klar. Rund 20 % weniger Anmeldungen als bei der Rekord-Veranstaltung im Vorjahr gingen bis zu diesem Stichtag bei den Veranstaltern ein. Sowohl bei den Kindergarten- und Schulläufen als auch bei den Erwachsenen machte sich das verlängerte Wochenende des 1. Mai bemerkbar, was laut Organisationschef Reinhard Peter aber alles andere als Schlimm war: „Wir sind gar nicht böse, dass es in diesem Jahr bei der 29. Auflage unserer Veranstal-tung mal keinen weiteren neuen Teilnehmer-Rekord gegeben hat. Auch dass wir mit 6673 Starter-innen und Startern unser internes Ziel von 7.000 Läuferinnen und Läufern knapp verpasst haben, trübt die Freude über diese erneut wunderbare Veranstaltung nicht. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die 29. Ausgabe etwas zum durchschnaufen und Anlaufnehmen sehen um dann bei unserem Jubiläum im nächsten Jahr wieder so richtig durchzustarten.“

Erstmals in diesem Jahr boten die Veranstalter allen Kindergartenkindern mit dem „Schnupperlauf“ die Möglichkeit ohne erwachsene Begleitung auf die Strecke zu gehen. Dieses Angebot wurde sehr dankend angenommen und die beiden darauf folgenden Kindergartenläufe deutlich entzerrt. Unter den Augen von Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kultur-, Schul- und Sportreferent Muchtar Al Ghusain ging der Hauptlauf mit insgesamt 1633 Starterinnen und Starten auf die 10 km lange Distanz.

Erstmals seit 12 Jahren siegte mit Fate Tola wieder eine deutsche Läuferin in „Lauf der Asse“ beim 29. Würzburger Residenzlauf. Die Herren-Konkurrenz gewann mit klarem Vorsprung Benard Kimeli aus Kenia, der erst sein zweites Rennen auf europäischem Boden bestritt.

Die aus Äthiopien stammende, sich seit 2016 aber im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft befindende Fate Tola (LG Braunschweig), gewann den Lauf in 32:47 Minuten. Hierbei setzte sich die Deutsche Meisterin von 2015 (10.000 m) sowie 2016 (5000 m und Marathon) vor der Kenianerin Eunice Muambua Kioko (33:50) und Helen Bekele Tola aus Äthiopien (34:05) klar durch. Schon frühzeitig im Rennen setzte sich Tola von Ihren Konkurrentinnen ab und bald zeichnete sich ab, dass Sie nach Sabrina Mockenhaupt (2005) bei zwischenzeitlich einem äthiopischen und zehn kenianischen Siegen in den letzten 11 Jahren, den Sieg unter den Augen ihrer Familie mal wieder nach Deutschland holen würde.

Mit großen Erwartungen und Hoffnungen ging das Männer-Feld auf die Strecke. Mit dem Sieger des Paderborner Osterlaufs Benard Kimeli (KEN) konnte sich bei den Männern dann auch der Favorit klar und deutlich durchsetzen. Wie schon in Paderborn machte er früh Dampf und wollte kein Taktieren, die ersten zwei Runden absolvierte er noch auf Streckenrekord-Kurs. Doch auch er hatte mit den starken Windböen zu kämpfen. Mit 28:12 Minuten verwies er seine beiden Landsmänner Emanuel Kiprono (29:01) sowie Benard Kipkemoi (29:24) klar auf die Plätze zwei und drei, verpasste den seit 2011 bestehenden Streckenrekord von 27:33 Minuten jedoch klar.

Nationale und internationale Spitze war ebenso bei der dritten Auflage des Handbike-Rennens im Rahmen des Residenzlaufs vertreten. Erstmals war Würzburg eine der fünf „Handbike-Trophy“-Stationen. Das Rennen gewannen die jeweiligen Favoriten. Bei den Männern konnte Paralympics-Gewinner Vico Merklein den Sieg erringen, während bei den Frauen erneut Lokalmatadorin Nadia Schumacher siegreich war. Aus rein sportlicher Sicht war die dritte Auflage des Handbike-Rennens einmal mehr ein voller Erfolg, dieses Mal mit bereits knapp 40 Startern. 

Überschattet wurde der Residenzlauf durch einen Unfall im Handbike-Rennen. Ein Fahrradfahrer, der sich an den Sicherheitsposten vorbei zum Überqueren der Strecke schummeln konnte, stieß mit zwei Handbikern aus Luxemburg zusammen und beging anschließend Fahrerflucht. Einer der beiden Sportler musste stationär behandelt werden, konnte am Folgetag das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen und mit seinem Kollegen die Heimreise nach Luxemburg antreten.

Bereits jetzt darf man sich bereits auf die 30. Auflage des Würzburger Residenzlaufs freuen. Die Jubiläums-Veranstaltung steigt am Sonntag, den 29. April 2018.

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